Wie jedes Jahr ist es kurz vor Weihnachten Zeit für den Weihnachtsmann nicht nur die Weihnachtsroute zu planen, alle Schlitten durchzuchecken und die Rentiere noch einmal an ihre Sportübungen zu erinnern, damit sie die geplanten Routen auch in der dafür vorgesehenen Zeit schaffen, nein es ist auch die Zeit für das alljährliche Datenschutzresümee.
Was war los in diesem Jahr?
Nun ja, zunächst einmal hat sich die große Aufregung aus den vergangenen zwei Jahren etwas gelegt und alle widmen sich wieder eher ihrem Tagesgeschäft. Denn die Welt dreht sich auch mit Datenschutzgrundverordnung und den ersten ausgeteilten Bußgeldern weiter. Große Verunsicherung gibt es aber weiterhin in vielen Bereichen.
Vor allem bei der Nutzung von Bildaufnahmen und dem Versand von Newslettern. Aber hier hat der Weihnachtsmann gute Lösungen gefunden, wie er die Daten rechtssicher nutzen kann. Von allen Wichteln, Rentieren und Besuchern im Weihnachtsdorf hat er Einwilligungen für die Nutzung von Bild-, Ton- und Schriftaufzeichnungen und von allen Kunden Einwilligungen für den Versand von Newslettern und anderer Werbung. Ja, auch Schrift, wie soll er sonst handgeschriebene Wunschzettel speichern und für Werbezwecke nutzen?
Immer mehr Kinder schreiben nämlich nicht mehr an ihn, den einzig echten Geschenklieferanten, sondern pflegen ihre Wunschlisten bei diversen Onlinediensten. Doch diese sind nicht so zuverlässig wie er! Verschiedentlich sind in diesem Jahr Datenpannen bekannt geworden, z.B. bei einem bekannten Anbieter von Reisedienstleistungen oder auch einem Anbieter der Versorgung mit Fertignahrungsmitteln. Bei ihm kommt so etwas aber nicht vor.
Seine technisch organisatorischen Maßnahmen werden regelmäßig evaluiert und auf ihre Wirksamkeit geprüft, so wie er es mit dem Oberwichtel letztes Jahr festgelegt hat. Wie würde es auch aussehen, wenn er die Geschenke, an denen ja Namensschilder und in Geheimschrift Adressen sind, verlieren würde? Dann würde sich wohl definitiv niemand mehr etwas bei ihm wünschen und er könnte alle Werkstätten und Ställe schließen.
Auch das Thema Datenverarbeitung mit und für andere hat er dieses Jahr weiter vorangetrieben. Er hat nämlich festgestellt, dass er mit dem Osterhasen und dem Nikolaus eine gemeinsame Verantwortung für die Daten und Wünsche der Kinder teilt. Besonders hilfreich war hier das Kurzpapier der Datenschutzkonferenz welches noch einmal deutlich gemacht hat worauf es konkret ankommt.
Außerdem hat die Datenschutzkonferenz auch ein Konzept zur Bußgeldzumessung veröffentlicht, dies wird seine Lektüre zwischen den Jahren sein und ihm bei der Risikoabschätzung für die bestehenden und neu aufzusetzenden Verarbeitungen helfen.
Was ist geplant?
Für das neue Jahr hat er sich vorgenommen sich endlich um die Sensibilisierung der Mitarbeitenden zu kümmern, diese sollen ab 2020 regelmäßig unterwiesen werden. Denn auch dies ist eine Aufgabe die sich aus der DSGVO ergibt.
Wie er das macht? Das steht noch nicht so richtig fest, denn er hat eine sehr heterogene Mitarbeiterschaft. Viele Beschäftigte haben geringe Sprachkenntnisse da sie von überall in der Welt kommen, und in der Wichtelwerkstatt arbeiten auch viele Wichtel mit Lernbehinderungen. Sein Datenschutzbeauftragter hat hierfür eine Lösung in leichter Sprache vorgeschlagen und für alle anderen wird er wohl E-Learning einsetzen, weil es so schön einfach ist.
Auch die Kinder dürfen nicht vergessen werden. Nur wenn sie verstehen was mit ihren Daten passiert können sie Informations- und Onlinedienste sicher nutzen. Er hat eine tolle Aktion entdeckt für die er sich auch bewerben will.
Und wenn doch alles zu kompliziert wird und er es nicht schafft? Dann zieht er im nächsten Jahr wieder von Rovaniemi zurück nach Korvatunturi und nimmt im Sommer zusammen mit dem Osterhasen, dem Nikolaus und allen anderen fabelhaften Sagengestalten an der Luftgitarrenweltmeisterschaft in Oulu teil. Das wird ein Spaß – dank seines autonom fahrenden Rennschlittens kann er nämlich während der Geschenkauslieferungsfahrten fleißig üben. Obwohl er echt aufpassen muss, jetzt wo Section Control erlaubt ist. Und überlässt den Datenschutz dann einfach dem Fachpersonal.