Die Zahl der Nutzenden der ePA ist sehr gering. Weniger als 1 Prozent der gesetzlich Versicherten hat bisher die ePA-App heruntergeladen, und nur wenige Arztpraxen nutzen die Möglichkeit, die ePA zu befüllen. Die Gründe dafür sind vielfältig.
Was ist die elektronische Patientenakte?
Die ePA ist eine digitale Sammlung von Gesundheitsdaten, die für ärztliches und medizinisches Personal zugänglich ist. Sie umfasst Informationen zur Krankengeschichte, Diagnosen, Behandlungen und Medikamenten. In der ePA können zunächst Daten aus bereits bestehenden Anwendungen und Dokumentationen gespeichert werden, wie z. B. Notfalldaten, Medikationsplan, Arztbriefe, Befunde oder Röntgenbilder. Darüber hinaus können Versicherte auch eigene Daten, wie etwa ein Tagebuch über Blutzuckermessungen, in der ePA ablegen. Die ePA ermöglicht schnellen und einfachen Zugang zu relevanten Informationen, was die Diagnose und Behandlung unterstützt. Ein weiterer Vorteil ist, dass Versicherte ihre eigenen Daten einsehen können, was Transparenz und Kontrolle über die eigenen Gesundheitsdaten fördert. Datenschutzbedenken werden durch verschlüsselte Übertragung und Zugriffsbeschränkungen berücksichtigt. Die Einführung der ePA bringt viele Vorteile und stellt einen wichtigen Schritt zu einer effizienteren Gesundheitsversorgung dar.
Warum ist die elektronische Patientenakte wichtig?
Die ePA ist ein zentraler Baustein für eine bessere Gesundheitsversorgung, da sie ermöglicht, dass alle relevanten medizinischen Informationen schnell verfügbar sind. Das bedeutet nicht nur eine Erleichterung für das medizinische Personal, sondern auch für Versicherte, die mehr Kontrolle über ihre Gesundheitsdaten erhalten und besser informierte Entscheidungen treffen können. Zudem lassen sich sogenannte Doppeluntersuchungen vermeiden, was die Behandlungsqualität insgesamt verbessern kann. Allerdings gibt es auch Bedenken bezüglich Datenschutz und Datensicherheit. Hier müssen klare Regeln und Standards eingehalten werden, um das Vertrauen der Versicherten zu gewinnen und zu erhalten. Insgesamt ist die ePA ein wichtiger Schritt hin zu einer moderneren und effizienteren Gesundheitsversorgung, die die Bedürfnisse der Versicherten in den Mittelpunkt stellt.
Je besser medizinisches Personal die Krankengeschichte der Versicherten nachvollziehen kann, desto gezielter kann die richtige Behandlung gewählt werden. Die ePA ist dafür eine wertvolle Informationsquelle, die Versicherte mit Arztpraxen, Apotheken und Krankenhäusern vernetzt. Viele bisher analoge Schritte können durch die ePA digitalisiert und vereinfacht werden. Statt Loseblattsammlungen oder Einzelbefunden in verschiedenen Praxisverwaltungssystemen stehen alle relevanten Dokumente sicher und auf einen Blick zur Verfügung.
Die ePA ersetzt jedoch nicht die Primärdokumentation in Praxen oder Krankenhäusern.
Wie funktioniert die elektronische Patientenakte?
Das medizinische Personal hat nicht automatisch Zugriff auf die ePA. Die Bereitstellung der medizinischen Daten in der ePA und der Zugriff darauf durch die an der Behandlung Beteiligten erfordert die Zustimmung der Versicherten. Ähnlich wie bei einer Bankkarte müssen die Versicherten ihre medizinischen Daten mit ihrer elektronischen Gesundheitskarte und einer persönlichen Identifikationsnummer (PIN) freischalten. Medizinisches Personal benötigt für den Zugang ebenfalls einen zweiten Schlüssel, nämlich den Heilberufsausweis und eine PIN. Die Versicherten entscheiden allein, welche medizinischen Anwendungen sie nutzen und wer auf ihre Daten zugreifen darf. Für die ePA und weitere Anwendungen, wie den Notfalldatensatz oder den elektronischen Medikationsplan (eMP), können jederzeit die Zugriffsrechte festgelegt werden. Berechtigte Leistungserbringende können dann über eine Schnittstelle in ihren Verwaltungssystemen auf die Daten der ePA zugreifen.
Nur die Versicherten selbst können die ePA jederzeit einsehen, Inhalte hinzufügen oder löschen. Und: Ausschließlich die Versicherten entscheiden, wer auf die ePA zugreifen kann.
Sind meine Daten in der elektronischen Patientenakte sicher?
Die Daten in der ePA werden verschlüsselt gespeichert und sind nur für die Versicherten und autorisierte Personen lesbar. Die Krankenkasse hat beispielsweise keinen Zugriff auf die Inhalte. Der Zugriff auf die ePA erfolgt über die Telematikinfrastruktur, ein sicheres, in sich geschlossenes Netz. Die Zugriffsberechtigungen können zeitlich und inhaltlich eingeschränkt werden. So lässt sich der Zugriff auf bestimmte Informationen für Ärztinnen und Ärzte sowie andere Leistungserbringende beschränken. Gleichzeitig können Dokumente, die die Versicherten selbst hochgeladen haben, vom Zugriff ausgeschlossen werden. Umgekehrt können Versicherte den Zugriff nur auf die von ihnen hochgeladenen Dokumente freigeben.
Die Funktionalitäten, Zugriffsrechte und Einführungsphasen der ePA sind im Patientendatenschutzgesetz (§ 341 ff. SGB V) geregelt. Alle Rechte an den Daten in der ePA liegen allein bei den Versicherten, die entscheiden können, welche Informationen aufgenommen oder gelöscht werden. Das medizinische Personal darf daher nicht von einer Vollständigkeit der ePA ausgehen.
Welche Risiken gibt es bei der Verwendung einer elektronischen Patientenakte?
Die Nutzung einer ePA birgt einige Risiken, die jedoch durch verschiedene Maßnahmen minimiert werden können. Ein großes Risiko ist etwa der unberechtigte Zugriff auf sensible Daten. Um dies zu verhindern, sind strenge Sicherheitsvorkehrungen wie Datenverschlüsselung und individuelle Zugangsdaten notwendig. Außerdem müssen alle Mitarbeitenden mit Zugriff regelmäßig geschult werden, um die erforderlichen Schutzmaßnahmen zu kennen. Ein weiteres Risiko ist der mögliche Datenverlust durch technische Defekte oder menschliches Versagen. Hier sind Vorkehrungen wie regelmäßige Backups und redundante Speichersysteme hilfreich. Insgesamt bietet die ePA viele Vorteile und Chancen für eine bessere und effizientere medizinische Versorgung, sofern angemessene Sicherheits- und Datenschutzmaßnahmen gewährleistet sind.
Was können Versicherte und medizinisches Personal tun, um sicherzustellen, dass die Daten sicher sind?
Verschiedene Maßnahmen können helfen, die Sicherheit der Daten in der ePA zu gewährleisten. Ärztinnen und Ärzte sollten beispielsweise ihre Verantwortung für den Datenschutz ernst nehmen, ihre Netzwerke regelmäßig auf Sicherheitslücken prüfen und Updates installieren, um mögliche Schwachstellen zu schließen. Zusätzlich ist es wichtig, sichere Passwörter zu verwenden und regelmäßig zu ändern. Für Versicherte ist es wichtig, darauf zu achten, wer Zugriff auf ihre Daten hat und welche Informationen weitergegeben werden sollen. Passwörter sollten niemals weitergegeben oder auf unsicheren Geräten wie öffentlichen Computern eingegeben werden. Mit diesen einfachen Schritten kann jeder dazu beitragen, dass die persönlichen Daten sicher bleiben.
Wie kann man eine elektronische Patientenakte erfolgreich implementieren?
Um eine ePA erfolgreich zu implementieren, ist es wichtig, dass alle Beteiligten informiert und involviert werden. Eine klare Kommunikation über die Vorteile der elektronischen Akte ist essenziell. Datenschutz- und Sicherheitsaspekte müssen ebenfalls berücksichtigt werden, um das Vertrauen der Versicherten zu gewinnen. Auch eine Schulung der Mitarbeitenden im Umgang mit der neuen Technologie ist von großer Bedeutung, um eine reibungslose Integration sicherzustellen. Technische Infrastruktur, die den Anforderungen der ePA gerecht wird, ist ebenfalls entscheidend. Werden diese Aspekte beachtet, kann die ePA dazu beitragen, die Gesundheitsversorgung effizienter und transparenter zu gestalten.
Fazit: Information auf Knopfdruck – so funktioniert die elektronische Patientenakte
Zusammenfassend ist die ePA eine moderne Möglichkeit, wichtige medizinische Informationen jederzeit verfügbar zu haben. Die Vorteile sind klar: Eine schnelle Diagnose und optimale Behandlung sind möglich, da alle relevanten Daten in Echtzeit bereitstehen. Die Kommunikation zwischen verschiedenen Gesundheitsberufen wird erleichtert, was den Informationsfluss und die Versorgung verbessert. Auch für die Versicherten bietet die ePA Vorteile, da sie jederzeit Einblick in ihre Gesundheitsdaten haben und aktiv an ihrer Behandlung mitwirken können. Datenschutz- und Sicherheitsfragen sind zu beachten, doch insgesamt überwiegen die Vorteile der ePA.
Ab 2024 sollen alle gesetzlich Versicherten automatisch eine ePA erhalten. Die Nutzung bleibt freiwillig, und wer die ePA nicht nutzen möchte, kann widersprechen.